Lichtung im Wald

Klimaschutz

Aschaffenburg ist Gründungsmitglied bei der Stadtwerke-Initiative Klimaschutz 

Logo der Stadtwerke Initiative Klimaschutz

Anfang 2022 haben sich 44 kommunale Unternehmen aus der Energiewirtschaft zur bundesweiten „Stadtwerke-Initiative Klimaschutz“, zusammengeschlossen. Ziel ist es, im Austausch über die eigenen Maßnahmen vor Ort hinaus künftig gemeinsam die bestmöglichen Lösungen für Treibhausgas-Neutralität und nachhaltiges, klimagerechtes Wirtschaften zu entwickeln. Als Gründungsmitglied mit dabei sind auch die Stadtwerke Aschaffenburg. Initiiert wurde die „Stadtwerke-Initiative Klimaschutz“ von der Arbeitsgemeinschaft für sparsame Energie- und Wasserverwendung (ASEW) des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU). Ziel ist es, gemeinsam mit anderen Energieversorgern den Treibhausgasausstoß bis hin zur Neutralität weiter zu reduzieren, die Dekarbonisierung voranzutreiben und für eine generationengerechte und lebenswerte Zukunft zu sorgen.

Seit Jahren setzen sich die Stadtwerke Aschaffenburg für den Klimaschutz und nachhaltiges Wirtschaften ein, ob schon vor über zehn Jahren mit dem Biomasseheizkraftwerk im Leiderer Hafen oder ganz aktuell in Sachen Einsatz und Nutzung von Wasserstoff. Ziel ist, bis zum Jahr 2030 einen erheblichen Teil des Stromverbrauchs in der Region Aschaffenburg aus regionalen, erneuerbaren Energiequellen zu erzeugen. Von der Stadtwerke-Initiative Klimaschutz versprechen sich die Stadtwerke Aschaffenburg noch mehr Transparenz sowie wichtige, neue Impulse, um künftig noch besser klimaschonend und -schützend zu agieren.

Der erste Grundstein auf dem Weg dahin ist bereits eindrucksvoll gelegt: Mit der Treibhausgasbilanz 2021 haben die Stadtwerke einen Status Quo der eigenen THG-Emissionen erhoben. Von diesem ausgehend weist die Dekarbonisierungsstrategie den Weg hin zu stetig weniger Emissionen und letztlicher THG-Neutralität. Die Strategie haben wir nach nachvollziehbaren Kriterien aufgestellt. Dass diese eingehalten wurden, hat die ASEW, die Arbeitsgemeinschaft für sparsame Energie- und Wasserverwendung, geprüft und bestätigt. Die Stadtwerke haben sich durch die Mitgliedschaft zu einem jährlich fortschreitenden Monitoring verpflichtet. Die Stadtwerke Aschaffenburg haben die Kriterien der Stadtwerke-Initiative Klimaschutz auch im zweiten Teilnahme-Jahr 2023 erfolgreich erfüllt. Die Ergebnisse werden auf dieser Website veröffentlicht. Stand: 28.02.2024

 Strategien der Stadtwerke zur Dekarbonisierung

 

Die Stadtwerke Aschaffenburg streben eine Treibhausgas-Neutralität bis 2045 an. Für jeden Bereich werden unterschiedliche Maßnahmen zum Erreichen des Ziels geplant. Sind die gesetzlichen Rahmenbedingungen zum Thema Wasserstoff beschlossen, werden Zwischenziele im entsprechenden Jahr veröffentlicht.

Wärme

  • Start kommunaler Wärmeplanung mit der Stadt Aschaffenburg unter inhaltlicher Federführung der Stadtwerke
  • 2025-2035 unterschiedliche Maßnahmen zum Ausbau der Wärmenetze:
    • Weiterer bedarfsgerechter Ausbau des hocheffizienten Erzeugerparks bspw. mit Biomasse, Großwärmepumpen, Abwärmenutzung, Solarthermie & Wasserstoff
    • Nachverdichtung im Bestandsnetz zwecks Ersatz fossiler Einzelfeuerungslösungen
    • Weiterer Ausbau des Wärmenetzes sowie dezentraler Wärme-Lösungen

Strom

  • Weiterer kontinuierlicher Ausbau der regenerativen Stromerzeugung
  • Anpassung der Stromnetze an den künftigen Energiebedarf
  • Ausweitung der Möglichkeiten zur Laststeuerung im Stromnetz
  • Digitalisierung der Stromnetze

Mobilität

  • Reduktion von Individualverkehr durch attraktiven öffentlichen Nahverkehr, Car- und Bikesharingangebote, etc.
  • Neufahrzeuge aller betrieblichen Fahrzeugklassen, sofern technisch & betrieblich möglich, mit klimaneutralem Antrieb (Batterieelektrisch & Wasserstoff)
  • Ausbau der Ladeinfrastruktur um den Hochlauf der Elektromobilität im Netzgebiet zu forcieren

Wasser

  • Weitere Forcierung des Vertriebs von Trinkwassersprudlern
  • Errichtung weiterer öffentlicher Trinkbrunnen
  • Fortführung der erfolgreichen Kooperation mit den Landwirten zur Minimierung des Aufbereitungsaufwandes und des damit verbundenen Energieaufwandes
  • weitere Energie-Effizienzsteigerung der Wasserversorgung

Gasnetz

  • Anbindung an ein überregionales Wasserstoffbackbone bis 2030
  • Synchronisation der Netzstrategie mit den Klimazielen der Bundesregierung, sukzessiver Rückbau einzelner Netzteile und Ersatz durch alternative Angebote zur Wärmeversorgung
  • Möglichkeiten für die Nutzung alternativer Gase schaffen, sofern diese regional verfügbar sind

Der KLIMAZähler 

So viel CO2 haben die Stadtwerke seit 2019 eingespart: 

Klicken Sie auf die Icons unter dem Zähler, um zu erfahren, was dieser eingesparten CO2 Menge entspricht. Zu den Berechnungsgrundlagen>>

So viel CO2 Einsparung entfällt seit 2019 auf die einzelnen Bereiche:

Die Klimakurven zeigen die verursachten und vermiedenen CO2 Emissionen pro Jahr an 

FAQs zum KLIMAZähler

Erfahren Sie hier, woher der KLIMAZähler seine Daten bezieht und vieles mehr!

  • Was ist der KLIMAZähler?
    Der KLIMAZähler ist ein Online-Tool, das die durch Klimaschutzmaßnahmen eingesparten CO2-Emissionen des Stadtwerks darstellt. Der KLIMAZähler soll somit, ergänzend zur Treibhausgasbilanz, die Einflüsse des Stadtwerks auf den Klimawandel kommunizieren.
  • Wer steckt hinter dem KLIMAZähler?
    Der KLIMAZähler wurde von der Arbeitsgemeinschaft für sparsame Energie- und Wasserverwendung (ASEW) im Verband kommunaler Unternehmen (VKU) initiiert. Die Berechnung der Einsparungen erfolgt auf Basis von Daten, die zusammen mit dem Cologne Institute for Renewable Energy an der TH Köln im Rahmen einer Projektarbeit ermittelt wurden. Zu den Berechnungsgrundlagen>>
  • Wer überprüft die Plausibilität der Daten?
    Für jede Klimaschutzmaßnahme, die vom Stadtwerk umgesetzt oder begleitet wurde, werden die eingesparten CO2-Emissionen auf Basis aktueller, wissenschaftlicher Da-ten errechnet. Die für die Berechnung der Emissionseinsparungen relevanten Emissionsfaktoren werden fortlaufend von der ASEW und weiteren Dritten überprüft und angepasst. Ebenso werden die vom Stadtwerk getätigten Angaben bezüglich Art und Umfang der Klimaschutzmaßnahmen von der ASEW auf Plausibilität geprüft.
  • Wie häufig wird der KLIMAZähler aktualisiert?
    In der Regel werden einmal pro Jahr die neuen Werte und Nachweise bezüglich Art und Umfang der Klimaschutzmaßnahmen in die interne Datenbank des eingepflegt. Die für die Berechnung der Emissionseinsparungen relevanten Emissionsfaktoren werden turnusmäßig durch die ASEW aktualisiert. Sofern keine aktuellen Zahlen vorliegen, werden die zuletzt verfügbaren Quellen genutzt.

Berechnungen

  • Was sind CO2-Äquivalente?
    Neben CO2 gibt es noch weitere Treibhausgase, die sich schädlich auf das Klima auswirken. Mittels der CO2-Äquivalente (CO2e) werden die unterschiedlichen Klima-wirkungen der einzelnen Treibhausgase vereinheitlicht dargestellt. Methan (CH4) bei-spielsweise erwärmt das Klima 28-mal stärker als CO2. Daher entspricht die Emission von 1 t CH4 in ihrer Wirkung auf das Klima der Emission von 28 t CO2 oder an-ders dargestellt 1 t CH4 = 28t CO2e. Zur Vereinfachung wird beim KLIMAZähler auf das „e“ verzichtet.
  • Wie werden die CO2-Einsparungen berechnet?
    In der internen KLIMAZähler-Datenbank werden je umgesetzter Maßnahme und je Jahr relevante Kennzahlen wie die Menge bzw. die Anzahl erfasst. Das sind bei-spielsweise die Menge des aus erneuerbaren Energien erzeugten Stroms oder die Anzahl der elektrifizierten Fahrzeuge des eigenen Fuhrparks. Die Jahressumme wird dann mit einem CO2-Vermeidungsfaktor multipliziert und so die eingesparten CO2-Emissionen berechnet.
  • Was ist ein CO2-Vermeidungsfaktor?
    Der einzelne CO2-Vermeidungsfaktor ergibt sich jeweils aus der Differenz der CO2-Emissionen der durchgeführten Maßnahme im Vergleich zum Status Quo, bevor die Maßnahme umgesetzt wurde. Beispielsweise ist dies die Differenz zwischen den Emissionen des bundesdeutschen Strommixes und den Emissionen von Photovoltaik-Strom. Da sich die CO2-Emissionen des bundesdeutschen Strommix durch den Ausbau der erneuerbaren Energien jährlich verändern, verändern sich mit ihr auch die CO2-Vermeidungsfaktoren. Dies wird in der jährlichen Aktualisierung der Daten berücksichtigt. Auf welcher Basis werden die CO2-Vermeidungsfaktoren ermittelt? Alle CO2-Vermeidungsfaktoren für die Berechnung der CO2-Einsparung basieren auf wissenschaftlichen Quellen und sorgfältig recherchierten Daten. Die Daten wurden u.a. im Rahmen einer Projektarbeit mit dem Cologne Institute for Renewable Energy an der Technischen Hochschule Köln erhoben.

Darstellungen:

  • Warum steigt der Zählerwert kontinuierlich?
    Die relevanten Daten zu den Klimaschutzmaßnahmen liegen in aller Regel erst retro-spektiv, im Folgejahr vor. Um trotzdem einen aktuellen Wert der eingesparten Emissionen angeben zu können, werden auf Basis des letzten Jahres, zu dem Daten vorliegen, die Emissionseinsparungen prognostiziert und zeitanteilig zu den Realdaten der Vorjahre addiert.
  • Was ist der CO2-Handabdruck?
    Der CO2-Handabdruck ist ein anderer Begriff für die Jahressumme an Treibhausgaseinsparungen. Der CO2-Handabdruck quantifiziert demnach den positiven Einfluss von Unternehmen auf das Klima bzw. die CO2-Emissionen.
  • Was ist der CO2-Fußabdruck?
    Der CO2-Fußabdruck ist ein anderer Begriff für die Jahressumme an Treibhausgasemissionen. Der CO2-Fußabdruck quantifiziert demnach den negativen Einfluss des Unternehmens auf das Klima bzw. die CO2-Emissionen.
  • Wie kann ein Stadtwerk treibhausgasneutral werden? Wie funktioniert CO2-Kompensation?
    Betriebliche Aktivitäten sind – trotz aller Reduktionsstrategien – zwangsläufig mit gewissen Treibhausgasemissionen verbunden. Treibhausgasneutralität kann dadurch erreicht werden, dass unvermeidbare Restemissionen durch freiwillige, am Markt gehandelte CO2-Kompensationszertifikate (‚Verifizierte Emissionsreduktionen‘, ‚VER‘) bilanziell ausgeglichen werden. Diese standardisierten und extern geprüften Zertifi-kate werden aus CO2-bindenden (‚Senkenprojekte‘, ‚Emission Removals‘) oder CO2-vermeidenen (‚Emission Reductions‘) Klimaschutzprojekten – meist im globalen Süden – generiert.
  • Werden bei der Angabe von CO2-Fußabdruck und -Emissionsziel CO2-Kompensationen berücksichtigt?
    Im KLIMAZähler wird der CO2-Fußabdruck netto angegeben. Dies bedeutet, dass etwaige vom Unternehmen gekaufte und stillgelegte CO2-Kompensationszertifikate gegengerechnet werden. Auf dieser Weise wird die Gegenüberstellung des CO2-Fußabdrucks und des ebenfalls netto angegebenen CO2-Emissionsziels ermöglicht. Da der CO2-Fußabdruck in Treibhausgasbilanzen nach dem international anerkannten Greenhouse Gas Protocol (GHG Protocol) brutto angegeben wird, kann der im KLIMAZähler angegebene CO2-Fußabdruck von dem in der Treibhausgasbilanz ausgewiesenen Wert abweichen.
  • Kann man die Werte des CO2-Fuß- und -Handabdrucks miteinander verrechnen?
    Nein, die im KLIMAZähler abgetragenen Werte für den CO2-Fuß- und -Handabdruck lassen sich nicht sinnvoll miteinander verrechnen. Weisen CO2-Fuß- und -Handab-druck denselben Wert auf, heißt dies also nicht, dass das Stadtwerk treibhausgasneutral ist. Dies liegt daran, dass die Berechnungsansätze sich jeweils voneinander unterscheiden. So ist der CO2-Fußabdruck eine Größe, die primär die Aktivitäten des Unternehmens selbst im jeweiligen Betrachtungsjahr miteinbezieht. Im Gegensatz dazu stellt der CO2-Handabdruck eine stark relative Größe dar, die auch Aktivitäten anderer Subjekte, Jahre, Szenarien usw. als Referenzen miteinbezieht, um den Betrachtungshorizont des Impacts zu erweitern. So wird beim CO2-Fußabdruck eines Omnibusses nur berechnet, wie viel das Stadtwerk durch den Betrieb dieses Fahrzeugs im jeweiligen Betrachtungsjahr an CO2-Emissionen ausgestoßen hat. Beim CO2-Handabdruck hingegen wird auch einbezogen, wie viele CO2-Emissionen die Fahrgäste ausstoßen würden, wenn dieses Mobilitätsangebot nicht bestünde und sie stattdessen auf einen PKW zurückgreifen müssten.
  • Was sind „Emissionen nach Scope“?
    In einer Treibhausgasbilanz werden die Emissionen in direkte (Scope 1) und indirekte (Scope 2 und Scope 3) Emissionen unterschieden. In Scope 1 werden alle Emissionen aus denjenigen Quellen erfasst, die sich im Besitz des berichtenden Unternehmens befinden. In Scope 2 werden indirekte Emissionen aus außerhalb der Unternehmensgrenzen erzeugter und eingekaufter Energie (wie z.B. Strom und Wärme) erfasst. In Scope 3 werden indirekte Emissionen betrachtet, welche in vor- und nachgelagerte Aktivitäten unterschieden werden. Beispiele sind Emissionen aus dem Kauf und Transport eingekaufter Güter oder Emissionen aufgrund von Geschäftsreisen von Mitarbeitenden.

Erzeugung regenerativer Energie

Als kommunaler Energieversorger setzt die AVG die Energiewende vor Ort um und leistet einen aktiven Beitrag zum Klima- und Umweltschutz. Hierfür haben wir bereits über 20 Millionen Euro in die Nutzung erneuerbarer Energien investiert.

Grafiken zur regenerativen Stromerzeugung